„Die Gesamtkosten für die Schlaganfallversorgung in europäischen Ländern (im Jahr 2017) beliefen sich auf rund 60 Milliarden Euro. Diese Zahl soll bis zum Jahre 2040 auf geschätzte 86 Milliarden Euro steigen.“ - Bericht der Stroke Alliance for Europe (SAFE)
Ein Schlaganfall kann das ganze Leben verändern. Innerhalb weniger Minuten ist nichts mehr, wie es war. Die bleibenden Folgen des Schlaganfalls sind allerdings erst nach der Akutbehandlung im Krankenhaus einschätzbar. Hier wird je nach Schweregrad der Einschränkungen eine weitere wichtige Entscheidung getroffen: anschließende Rehabilitation, oder nicht? Wer einen Schlaganfall erleidet, erhält in der Regel eine Reha-Maßnahme, welche von der zuständigen Krankenkasse finanziell übernommen wird. Diese beginnt jedoch nicht erst nach dem Verlassen des Krankenhauses, sondern findet bereits im Krankenhaus direkt nach der Akutbehandlung in Form von multimodaler Therapie ab Tag 1 statt. Im Anschluss folgt meist das, was wir als gängige „Reha“ kennen – nur in einer gesonderten, bestenfalls fachspezialisierten Klinik, stationär oder auch ambulant. Das Hauptziel der gesamten Reha ist das Wiederherstellen und Verbessern von kognitiven, motorischen, emotionalen und alltagsrelevanten Funktionen, welche durch den Schlaganfall beeinträchtigt sind, oder auch das Erlernen von Kompensationsstrategien. Unterstützt wird die betroffene Person hierbei von einem interdisziplinären Team aus Logopäd:innen, Ergo- und Physiotherapeut:innen sowie Diätassistent:innen und Neuropsycholog:innen, über einen Zeitraum von 3 bis 6 Wochen, je nach Einrichtung. Betroffene lernen hier nicht nur den Umgang mit den Folgen ihrer Erkrankung, sondern auch wichtige Aspekte zur Lebensführung, um einem erneuten Schlaganfall vorzubeugen. Auf dem Plan stehen unter anderem Sprach- und Sprechtraining, Hilfsmittelschulung, Lauftraining, Ernährungsanpassung oder Verhaltenstherapie. Wie wichtig eine solche Maßnahme für die Betroffenen ist und welche Probleme einen nach einem Schlaganfall durch das Leben begleiten können, erfährst du in unserem nächsten Post.
Auch nennenswert: Wusstet du, dass Deutschland 2017 mit einem Anteil von 9,1 %, im Vergleich mit 31 anderen europäischen Ländern, die höchsten Ausgaben für schlaganfallbezogene Gesundheitskosten hatte?